Aktuelles

Generalversammlung 2024 –
Rückblick und Ausblick

Am Sonntagabend, 27. Oktober, trafen sich die Mitglieder des Männerchors Ligia Grischa zu ihrer Generalversammlung. Der Präsident Mathias Pfister konnte fast alle 70 Sänger dazu begrüssen. Mit der GV beginnt das 173. Sängerjahr des traditionsreichen Vereins. Dieses soll wiederum interessant, sowohl für Sänger wie fürs Publikum, werden. Die laufende Saison wird dennoch weit weniger Veranstaltungen umfassen.

Im Repertoir waren 14-20 Lieder, Christoph Cajöri begann sein 12. Jahr als Dirigent, 16 Chorproben, 12 Konzert-Auftritte, eine durchschnittliche Probenbeteiligung von 92,3 % sowie eine sehr gute allgemeine Stimmung: dies sind einige Zahlen und Fakten. Mathias Pfister, der Präsident des Männerchors Ligia Grischa, konnte diese Bilanz des vergangenen Gesangsjahres ziehen. Es sei ein Jahr mit sehr gedrängtem Programm gewesen, sogar von historischem Umfang. Noch nie bisher trat die Ligia Grischa so viele Male während einer Saison vor Publikum auf. Mit Erfolg beteiligte der Chor sich im Februar 2024 am Schweizerischen Chorwettbewerb in Chur. Sodann wirkte er an den Feierlichkeiten 600 Jahre Grauer Bund mit einer Konzerttournee in Trun, Ilanz, Splügen, Mesocco und Domat/Ems. In guter Erinnerung bleibt Sängern und Dirigenten die Zusammenarbeit mit dem Historiker Adolf Collenberg. Direktor Christoph Cajöri hatte an dieser Tournee eine Doppelrolle, denn er war auch der Komponist der musikalischen Inszenierung.

Die Identifikation ist gestiegen
Nach der Jubiläumstournee beteiligte sich der Chor am Bundstag in Ilanz am Festanlass 500 Jahre Freistaat III Bünde. Der Erfolg am Bezirksgesangsfest in Trun von Mitte Juni war sodann eine Genugtuung und ein gewisser Lohn fürs die vergangenen Monate. Ende Juni schliesslich, kurz vor den Sommerferien, vertrat der Chor die 4. Landessprache am eidgenössischen Trachtenfest in Zürich.
Dieses ausserordentliche Vereinsjahr 2023/24 kommentierte Christoph Cajöri folgendermassen in seinem mündlichen Jahresbericht: “In diesem wirklich speziellen Jahr haben wir uns gefunden”. Die Sänger haben ihrem musikalischen Leiter mit einer lang anhaltenden Standing Ovation gedankt. Es schiene, die Identifikation mit dem Chor gestärkt habe während dieses strengen Jahres, der Chor sei als Einheit wahrgenommen worden, so der Direktor. Die intensive Proben mit Christoph Cajöri und seiner Vizedirigentin Rilana Cadruvi hätten positive Wirkungen gezeigt. So sang der Chor einen grossen Teil seines Repertoires ohne Notenblätter, eine Qualität die der Dirigent zu nutzen wusste. Sie hätten mehr Präsenz und Aufmerksamkeit der Sängerschar gespürt, betonten beide.

Noch zwei drei Jahre
Mit grösstem Vergnügen beginne er das neue Gesangsjahr der Ligia Grischa, beteuerte der Chorleiter. Nach 14 Jahren habe er nämlich die Leitung des Berner Chors Pro Arte abgegeben. Die Abschiedskonzerte finden am 16. und 17. November im Berner Münster und am 27. November 2024 in Biel statt. Dieser Abschied kommt dem Ligia Grischa-Chor zugute. Wie Christoph Cajöri den versammelten Sängern versicherte, will er diesem noch mindestens zwei drei Jahre treu bleiben. Die Identifikation der Sänger mit der von ihm ausgewählten Literatur bestärke ihn, meinte der Direktor. Es ist das romanische Gesangsgut. Der der Chor dennoch für andere Literatur offen ist, wird er im kommennden Frühling beweisen.

“Der Schlafwandler” von Friedrich Hegar
Das Sängerjahr 2024/25 soll nicht mehr mit 12, sondern lediglich mit zwei Konzerten zu Ende gehen. Diese werden am 17. und 18. Mai 2025 stattfinden. Der Auftritt vom Samstag ist in der Martinskirche in Chur geplant, jenes von Sonntagnachmittag in der Klosterkirche der Ilanzer Dominikanerinnen. Diese Jahreskonzert geben die Sänger der Ligia Grischa mit dem Chor der Musikschule Surselva unter der Leitung von Rilana Cadruvi. Es ist wieder eine Neuheit: Der Talchor tritt erstmals mit einem Kinderchor auf. Wer weiss, ob einzelne Väter sich entschliessen werden, bei diesem Projekt als Sänger mitzuwirken?
Der Direktor stellte weiter das musikalische Programm des Jahreskonzerts vor. Ein Liederblock ist dem letztes Jahr verstorbenen Komponisten Carli Scherrer gewidmet, ein zweiter den Lugnezern Gion Giusep Derungs und Gion Antoni Derungs. Unter anderem wird der Chor das Stück “Notg da serenezi” aufführen. Es ist ein dramatisches 4-minütiges Lied nach einem Text von Flurin Darms. Dann hat der Direktor die Komposition “Der Schlawandler” von Friedrich Hegar, nach einem Gedicht von Gottfried Keller ausgewählt. Dieses Stück sang die Ligia Grischa bereit früher, dann jedoch in einer romanischen Fassung.Dieses Mal will Christoph Cajörig die Originalfassung in deutscher Sprache angehen. Es ist ein sieben- bis achtminütiges Werk das als Paradestück für Männerchöre gilt. “Es ist kein einfaches Stück. Ich bin aber überzeugt, das “meine” Männer diese Herausforderung meistern werden”, sagte der musikalische Leiter der Ligia Grischa.

Der Chor

  • Zu den Anfängen

    Der Männerchor Ligia Grischa wurde 1852 auf Anregung von Pfarrer Gion Martin Darms aus Flond gegründet, der damals die evangelische Pfarrei Castrisch betreute. Die ersten Satzungen des Chors wurden am 6. Februar 1853 in Sagogn von 24 Mitgliedern aus den Gemeinden Castrisch, Duin, Flims, Flond, Ilanz, Luven, Pitasch, Riein, Sagogn, Schnaus, Sevgein und Valendas, also aus dem reformierten Teil der Gruob, unterschrieben. Im ersten Vierteljahrhundert setzte sich der Chor fast ausschliesslich aus Sängern aus den genannten Gemeinden zusammen. Ab dem zweiten Jahr kamen auch Sänger aus Trin hinzu. Der Chor wurde mit dem Ziel gegründet, den romanischen Männergesang zu fördern und bei den kantonalen und eidgenössischen Gesangsfesten zu vertreten. Dies hat die Ligia Grischa, wie der Chor gewöhnlich genannt wird, auch regelmässig seit ihrer Gründung gemacht. Das erste eidgenössische Gesangsfest, an welchem die Ligia Grischa teilnahm, war jenes von 1862 in Chur, das vorerst letzte fand 2022 in Gossau statt.

  • Werdegang

    Während der ersten Jahre seines Bestehens musste der Chor vor allem mit Organisationsproblemen kämpfen: wo, wann und wie Singübungen mit Sängern absolvieren, die weit herum zerstreut wohnten. In jener Zeit war es nämlich ein schwieriges Unterfangen, Sänger aus einer so weitläufigen Gegend zu versammeln. Diese Schwierigkeit blieb lange Zeit bestehen. Erst mit der Eröffnung der Bahnlinien Chur-Ilanz 1903 und Ilanz-Disentis 1912 wurde es für die Mitglieder aus entfernteren Orten merklich leichter, sich zu den Singübungen in Ilanz zu begeben. Seit die meisten Sänger ein eigenes Auto besitzen, ist die Anreise noch viel einfacher geworden. In den ersten sieben Jahrzehnten wurde der Männerchor Ligia Grischa von Laien, in der Regel von Lehrern, dirigiert. Erst seit 1924 steht er unter der Leitung von Berufsmusikern. Auf Robert Cantieni, den Komponisten des berühmten Lieds "Chara Lingua da la mamma", folgten Hans Lavater aus Zürich, Walter Aeschbacher aus Bern/Basel, Ernst Schweri aus Chur, Gion Giusep Derungs aus Surcasti/Chur und Peter Appenzeller aus Feldmeilen. Unter all diesen professionellen Dirigenten errang der Chor viele grosse Erfolge in Konzerten und bei Gesangsfesten auf Bundes-, Kantons- oder Bezirksebene.

  • Gegenwart

    Heute singt der Chor unter der Leitung von Christoph Cajöri, der in Thusis aufgewachsen ist und in Baden/AG wohnt. Die Ligia Grischa gibt ihren Mitgliedern die Möglichkeit, über die traditionellen romanischen Lieder hinaus auch anspruchsvollere Musikwerke, die nicht in jedem Dorfchor gesungen werden können, zu erlernen und bei Jahreskonzerten oder bei eventuellen speziellen Anlässen vorzutragen. Nachfolgend ein kurzer Rückblick auf die Konzerte der letzten Jahre.

    2024: Teilnahme am Schweizerischen Chorwettbewerb in Chur mit dem Sieg in der Kategorie grosse Männerchöre.
    Teilnahme am Bezirksgesangsfest in Trun - Prädikat «Ausgezeichnet».
    Konzertreihe im Rahmen der 600-Jahr-Feierlichkeiten des Grauen Bundes mit dem Projekt «Mit der Ligia Grischa auf historischen Pfaden».
    Galakonzert in Zürich anlässlich des Eidgenössischen Trachtenfestes.

    2023: Konzert in Ilanz – «La Ligia Grischa – 78 cantadurs… e dus musicants» – PDF Konzert 2023

    2022: Aufnahme eines neuen Tonträgers mit dem Titel «La Ligia Grischa sin viadi» mit Werken von Duri Sialm, Hans Erni, Gion Giusep Derungs, Dmitri Bortniansky, Gion Antoni Derungs, Gion Balzer Casanova, Gion Andrea Casanova, Tumasch Dolf, Benedetg Dolf, Joseph Bovet, Paul Miche, Kurt Weill. CD-Taufe am Konzert vom 22. Mai 2022 in Ilanz.

    2022: Teilnahme am Schweizer Gesangsfest in Gossau mit der Note 6. Galakonzert in der Andreaskirche zusammen mit dem Chor viril Lumnezia und dem Chor viril Surses.

    2019: Konzerte in Zillis und Ilanz – «Dalla Russia a Maton – ed anavos» – mit Kompositionen von Tumasch und Benedetg Dolf sowie diversen Werken aus der Russisch-Orthodoxen Liturgie; Mitwirkung Johanna Baer, Harfe – PDF Konzert 2019

    2019: Gemeinsames Konzert mit dem Chor Pro Arte im Münster zu Bern mit Kompositionen von Benedetg e Tumasch Dolf und aus der Russisch-Orthodoxen Liturgie – PDF Konzert Bern 2019

    2018: Konzerte in Breil/Brigels und Ilanz - «Romontsch – Romatic» mit Werken von Benedetg Dolf, Gion Giusep Derungs, Franz Schubert, Edvard Grieg und Jean Sibelius; Mitwirkung Pawel Mazurkiewicz, Klavier – PDF Konzert 2018

    2018: Teilnahme am kantonalen Gesangsfest Rezia Cantat in Chiavenna – Prädikat «Ausgezeichnet»

    2017: Galakonzert anlässlich des Bezirksgesangsfest der Surselva in Faler gemeinsam mit Cantus Firmus – Werke von Gion Giusep Derungs, Gion Antoni Derungs, Joseph Bovet, Flavio Bundi, Hans Lavater, Kurt Weill, Tumasch Dolf und Gion Balzer Casanova – PDF Galakonzert 2017 Falera

    2017: Teilnahme am Bezirksgesangsfest der Surselva in Falera – Prädikat «Ausgezeichnet»

    2017: Konzert im KKL Luzern – «Grischun cunter Malaria» gemeinsam mit Cantus Firmus und Incantanti – PDF Konzert KKL 2017

    2016: Konzerte in Chur und Ilanz - «Rheinberger plus...» – Messe en B-dur op. 172 von Josef Gabriel Rheinberger mit Begleitung der Kammerphilharmonie Graubünden, sowie Werken von Hans Lavater, Luigi Cherubini, Gion Balzer Casanova, Gioacchino Rossini und Flavio Bundi

    Jeder, der Freude am Gesang hat und bereit ist, an den 15 bis 20 Gesangsproben pro Jahr regelmässig teilzunehmen, ist im Männerchor Ligia Grischa herzlich willkommen. Die Gesangsproben finden normalerweise von Ende Oktober bis Mitte Mai in der Aula der Schulanlage Ilanz an Sonntagabenden von 19:00 bis 22:00 statt.

Die Direktion

  • Aktueller Direktor

  • Christoph Cajöri ist in Thusis (Graubünden) geboren und aufgewachsen. Nach der Matura absolvierte er zunächst ein Cellostudium, das er mit dem Lehr- und Konzertdiplom an der Musikhochschule Zürich abschloss. Daneben bildete er sich in Sologesang, Chor- und Orchesterleitung aus. Mit verschiedenen werkspezifischen Studien bei bekannten Dirigenten (u.a. Bernard Haitink und Sir Colin Davis) ergänzte er seine Ausbildung.

  • Von 1984 bis 1988 war er Dirigent von Chor und Orchester der Universität Basel. Zwischen 1989 und 1999 leitete Christoph Cajöri das damalige Bündner Kammerorchester, die heutige Kammerphilharmonie Graubünden. 1993 übernahm er als Nachfolger von André Charlet die Leitung der Basler Liedertafel, die er nach 12 erfolgreichen Jahren im Frühjahr 2005 wieder abgegeben hat. Heute dirigiert er - neben dem Chor viril Ligia Grischa - das Ensemble Cant'animato und den Konzertchor Pro Arte Bern.

  • Höhepunkte in seiner Tätigkeit sind jeweils die Konzerte mit den führenden Schweizer Sinfonieorchestern (Tonhalleorchester Zürich, Sinfonieorchester Basel, Berner Sinfonieorchester, basel sinfonietta etc.) in den grossen Kirchen und Konzertsälen der Schweiz. Von 1999 bis 2008 war Christoph Cajöri bei Schweizer Radio DRS als Redaktor für Chormusik tätig. Und ausserdem tingelt er ab Frühjahr 2017 mit «Kreislereien», einem eigenen Chanson-Programm mit Liedern von Georg Kreisler, durch die Schweiz (Premiere am 17. Februar 2017 in Falera).

Die Ehrendirigenten

  • Peter Appenzeller 1999 – 2012

  • Gion Giusep Derungs 1985 – 1998

  • Ernst Schweri 1969 – 1984

  • Walter Aeschbacher 1944 – 1968

  • Hans Lavatar 1932 – 1943

  • Gion Martin Darms 1855 – 1888

Die Mitglieder

  • Der Vorstand

    Mathias Pfister, Präsident
    Gabriel Derungs, Vizepräsident
    Christoph Cajöri, Dirigent
    Andreas Cadonau, Aktual
    Curdin Cadonau, Kassier
    Gieri Cavigelli, Archivar/Bibliotekar
    Jakob Niedermann, Beisitzer
    Christian Casanova, Beisitzer

Die aktuellen Sänger

1. Tenor
  • Aluis Caviezel (Laax)
    Roland Maron (Cuera)
    Fridolin Caviezel (Laax)
    Carli Collenberg (Cumbel)
    Flavio Murer (Mustér)
    Reto Bearth (Rabius)
    Walter Schenker (Panaduz)
    Ruedi Schneider (Cumpadials)
    Werner Schmed (Mustér)
    Werner Curschellas (Domat/Ems)
    Damian Cadalbert (Sevgein)
    Rumetg Cathomen (Falera)
    Rico Gartmann (Falera)
    Meinrad Livers (Trun)
    Marcus Cathomen (Breil)
    Augustin Beeli (Sagogn)
    Werner Carigiet (Glion)
    Patrick Müller (Zizers)
2. Tenor
  • Erwin Ardüser (Laax)
    Aurelio Casanova (Glion)
    Gieri Cavigelli (Mustér)
    Norbert Carigiet (Glion)
    Gabriel Derungs (Glion)
    Mathias Pfister (Cuera)
    Marcus Walder (Sevgein)
    Peider Andri Parli (Cuera)
    David Tiri (Trun)
    Rüdiger Deering (Alvagni)
    Andreas Cadonau (Vuorz)
    Meinrad Schmed (Breil)
    Rinaldo Pfister (Trun)
    Beat Manetsch (Flond)
    Mattiu Cathomen (Tumein)
    Carl Hassler (Glion)
    Markus Leo Kaiser (Schlans)
    Nick Ulmer (Mustér)
1. Bass
  • Andreas Pfister (Breil)
    Josef Cadruvi (Schluein)
    Christian Coray (Laax)
    Jakob Niedermann (Domat)
    Rudolf Steinhauser (Sagogn)
    Edwin Huonder (Rabius)
    Curdin Cadonau (Vuorz)
    Rainer Künzle (Cuera)
    Bruno Bundi (Vuorz)
    Sino Hunger (Vuorz)
    Martin Gabriel (Glion)
    Robert Veraguth (Vuorz)
    Urban Maissen (Glion)
    Jan-Andrea Bernhard (Glion)
    Peter Falkenreck (Ladir)
    Anselm Caminada (Sagogn)
    Marcus Friberg (Breil)

    Michael Friberg (Breil)Pius Derungs (Siat)
2. Bass
  • Felix Jörimann (Tumein)
    Ewald Vinzens (Ruschein)
    Christian Casanova (Rueun)
    Linus Casutt (Falera)
    Gaudenz Coray (Laax)
    Walter Candrian (Sagogn)
    Adrian Cadalbert (Sevgein)
    Murezi Bertogg (Castrisch)
    Urs Probst (Mustér)
    Sebastian Boss (Flem-Vitg)
    Andreas Pfister (Glion)
    Martin Ackermann (Siat)
    Jacob Pfister (Vuorz)
    Balzer Arpagaus (Sagogn)
    Theo Cavegn (Breil)
    Julius Coray (Ruschein)
    Marc Pfister (Vuorz)

Aktueller Probenplan

Erinnerungen aus dem Jahre 1979

zum Video

Tonträger

Kontakt

Möchstest du Mitglieder werden?
Oder hast du eine Frage?
Wir freuen uns über jeden Kontakt.
Herzlichen Dank unseren Sponsoren